Diesen Sommer habe ich mich dazu entschieden, einen politischen Sabbat durchzuziehen. Keine Politik, keine deutschen Nachrichten (wenn es möglich war) und die sozialen Medien ausschließlich für Fotos und Eindrücke aus dem Urlaub waren erlaubt. Ich mir sicher, manche Politiker sollten das auch durchziehen.  

Ziel war dieses Mal die USA. Genauer die Westküste. Seit Covid-19 gab es keinen Urlaub. Nur Politik, Wahlkampf und Arbeit. Corona änderte viel. Ich bin mir auch sehr wohl bewusst, vielen geht es schlechter. Weltweit hat Corona das Leben vieler verändert. 

Neue Eindrücke über das Leben in einer anderen Kultur und die „Deutsche“ Denkweise und Handlungen für eine kurze Zeit vergessen. Gibt es die in Deutschland vorhandene tägliche Dramatik auch in den USA? Wie sieht es dort aus und wie gehen die Menschen dort mit den Problemen um? Klar ist auch, es ist nur ein kurzer Eindruck. Ein Eindruck aus dem Urlaub. Dennoch. Der Eindruck entsteht frei von der Meinung deutscher Medien, Stammtische und natürlich ohne der dramatisierender deutscher Politik.  

Schon im Flugzeug der erste Unterschied: Es handelte sich um eine österreichische Airline. Genauer, der Unterschied lag an der Maskenpflicht. Zum Start gab es die Durchsage: „Da wir von einem deutschen Flughafen starten und im Auftrag einer deutschen Airline fliegen, gilt während dem gesamten Flug die Maskenpflicht.“ Das Personal trug tapfer die Masken. Die Fluggäste legten die Masken, spätestens nach dem Verlassen des deutschen Flugraumes ab.  


Schon jetzt könnten wir streiten. Ist das so richtig oder nicht. Wichtig war nur: Keiner hatte nach der Ankunft in Los Angeles Corona. Keiner hatte Symptome oder wurde im Verlauf des Urlaubs krank. 

Am Flughafen in Los Angeles galt die Maskenpflicht! …bis man das Gebäude verließ. Draußen in Kalifornien gab es dann keine Pflichten mehr. Keine Impfnachweise oder Maskenpflicht. Es dauerte eine kurze Zeit, sich daran zu gewöhnen. In Deutschland ging immer mal meine Hand an die Tasche und der Gedanke blitze auf: „Habe ich meine Maske dabei?“. Dabei hatte ich in Deutschland auch immer mal ein negatives Gefühl. Bin ich doch schon gelegentlich vor dem Geschäft gestanden und hatte meine Maske vergessen… Natürlich ging es dann auch. Manchmal war es aber ein echtes Drama. Bei dem Zutritt ohne Maske wurde man gleich als Querdenker eingestuft. COVID-Extremisten äußerte sich direkt so, als wäre man ein Mörder. Klar, das gab es nur in Ausnahmen oder eben in seltenen Fälle. Was öfters passierte: Ich vergaß schon mal die Maske, dann musste man sich eine Maske besorgen oder ging eben nicht einkaufen oder in das Restaurant. Im Restaurant war es komplett abwegig. Am Platz durfte man die Maske ja dann ablegen. Die nicht nachvollziehbaren und zudem verpflichteten Handlungsrahmen, haben viel zerstört. Sinnvolle Lösungen waren später nicht mehr möglich. Die Menschen streiteten sich um jede dumme Vorgabe. Die einfache Hygiene, Abstand und rücksichtsvolles Handeln haben viele zu dieser Zeit vergessen. 

Auffällig: Im TV, Radio und den Printmedien gab es kein Corona, Krieg, Putin oder Deutschland. Nichtmal über Bier, Oktoberfest oder Tempolimit wurde etwas veröffentlicht. Vielleicht eskalieren die Medien in den USA vor und nach meinem Urlaub. Ich glaube aber nicht daran. Kalifornien ist in etwa so groß wie die deutsche Bundesrepublik und hat andere Themen.

Die extreme Trockenheit und Hitzerekorde mache Mensch und Natur zu schaffen. Zu unserem Besuch in Death Valley waren es dort rekordverdächtige 51 Grad Celsius. Ja, einundfünfzig Grad! Das ist eine Temperatur, in der Du keine Zeit zum Schwitzen hast. Der Körper kapituliert nach 15 – 25 Minuten. Das größte Problem der Menschen ist dort: Eine Fahrzeugpanne! Nichts anderes. Bei dieser Temperatur ist es spätestens nach 30 Minuten vorbei. Kreislaufkollaps, Ohnmacht, Tot. Putin oder Umwelt stehen dort in einem ganz anderen Kontext als in ganz Deutschland.

Das einzige Restaurant war dort erstaunlicherweise eines der besten während des gesamten Urlaubs. https://deathvalleyhotels.com/ Ganz klar, wir hatten noch megagute Restaurants im Urlaub. Doch wer denk daran, in der Nähe des weltweit heißesten Ortes, ein Lokal zu finden, das dermaßen gut ist wie dieses. 

Unsere europäischen, deutschen Probleme gibt es hier nicht. Somit hatte sich dieser Urlaub schon in diesem Augenblick gelohnt. Dieser Ort schuf andere Fragen. Wieso leben Menschen hier? Okay, einen Grund gäbe es: Politik kommt in dieser gebend nicht hin. Diese Menschen haben anderes im Sinn. Gemeinschaft und ÜBER-leben ist wichtiger. 

Wir fuhren weiter Richtung Yosemite-Nationalpark. Okay, unser Schwarzwald ist toll. Aber Yosemite ist enorm. Ur-Wald. Brände. Natur. Deutschland ist, jetzt nehme ich mal einen AfD Spruch: „Ein Mückenschiss in der Geschichte.“  Gut, die AfD meint damit etwas anderes wie ich. Der Schwarzwald ist dagegen erbärmlich. Nicht falsch verstehen: Ich liebe unseren Schwarzwald. Aber der Yosemite Nationalpark ist in Worten nicht zu erklären. Dort brennen Flächen ab, die im gesamten große Teile des Schwarzwalds entsprechen. Dennoch gibt es dort größere und mehr Bäume. Dieser Nationalpark gibt eines ganz klar wieder: Deutschland allein hat es schwer, etwas für unsere weltweite Natur tun. Dafür ist unser Land einfach zu klein.  

In den USA gibt es andere Probleme. Diese Größe des Landes erleichtert vieles und gleichzeitig macht es vieles unüberwindbar schwerer. Nur Idioten würden sich in den Großstädten mittels Bike fortbewegen. Die Distanzen sind auch mit E-Biks nicht täglich zu überwinden. Viel schlimmer, wer nachts durch so manche Gegend fahren würde, würde es vermutlich im schlimmsten Fall überhaupt nicht überleben. Die Metropolen in den USA benötigen Lösungen, die den Bedarf der individuellen Mobilität lösen. Effiziente Fahrzeuge. Energie, die im Überfluss vorhanden ist. Energieträger, die nachhaltig sind. – Da war wieder der politische Gedanke. Mist! Deutschland ist eines sicher: Es ist nicht der Mittelpunkt des Universums! Wenn wir uns auf Verzicht und Verbote reduzieren, hat die Welt nichts davon. Aber das interessiert die Meisten in unserem Land nicht. 

Die Natur spiel in den USA eine große Rolle. Danach kommt gleich die maximale Macht. Alles ist groß und extrem. Und dennoch spielen wir Deutschen eine viel zu kleine Rolle. Wirtschaftlich und geschichtlich sind wir – noch – eine Nummer in dem Land. Porsche, Mercedes, BMW sind unbezahlbar, aber überall präsent. Hofbräuhaus, Autobahn und Nazis kommen aus Deutschland und sind damit erfolgreich. Gut, auf die Nazis könnten wir verzichten, aber so ist es. In der Geschichte sind die Nazis. Das wird sich nicht so schnell ändern. Solange bis Hollywood das Interesse an den deutschen Nazi Bösewichten verliert und Till Schwaiger in Hollywood auch nicht mehr auf die Nazirolle reduziert wird.   

Zurück in Deutschland lässt das Gefühl nicht nach, ich komme in einem Land der radikalen Grünen und Umweltaktivisten an, die gefährliche Handlungsweisen verfolgen. Die Art der Panikmache und ideologische Politik hatte in der deutschen Vergangenheit schon gezeigt: Das ist nicht gut! Deutschland, deutschland…

Was klar ist, jetzt kann es wieder losgehen. Deutschlands Kleingeister, Egoisten, Intriganten, Ideologen, aber auch Lügner und vermeintlichen Betrüger benötigen einen Gegenpol. Diesen Gegenpol können wir nur gemeinsam, mit Ausdauer, Kraft und Ehrlichkeit entgegen.